Sprache, Aberglaube & ein bisschen Glück
Kulturelle Glücksbringer und ihre Tücken beim Übersetzen
Heute, am 23. Mai, ist Lucky Penny Day – der Tag des Glückspfennigs. Der Legende nach bringt es Glück, wenn man an diesem Tag einen Cent oder Pfennig auf dem Boden findet und ihn aufhebt. In den USA heißt es dazu:
“Find a penny, pick it up – and all day long you’ll have good luck.”
Ein charmanter Reim – der sich allerdings nicht so einfach ins Deutsche übertragen lässt. Wörtlich schon, klanglich kaum. Denn hinter diesem Spruch steckt mehr als eine bloße Wortkombination: ein sogenanntes Cultureme – also ein kulturell geprägtes Sprachbild, das beim Übersetzen mehr als sprachliche Genauigkeit erfordert. Es verlangt Kontext, kulturelles Verständnis und Fingerspitzengefühl.
Was uns Glück bringt – weltweit ganz verschieden
Das Centstück als Glücksbringer? Das funktioniert nicht überall. Denn Glücksbringer sind tief kulturell verwurzelt – und ebenso vielfältig wie schwer übersetzbar. Hier ein paar Beispiele:
🇩🇪 Schornsteinfeger – Symbol für Glück, besonders zu Neujahr
🇯🇵 Maneki-neko – die winkende Katze, die Wohlstand bringen soll
🇮🇹 Rote Unterwäsche an Silvester – verspricht Liebe und Glück im neuen Jahr
🇺🇸 Hufeisen – aber nur mit der Öffnung nach oben!
🇹🇷 Nazar-Amulett – schützt vor dem „bösen Blick“
All diese Glückssymbole sind tief in der jeweiligen Kultur verankert. Wer solche Begriffe, Bräuche oder Redewendungen übersetzt, steht vor einer echten Herausforderung: Wie vermittelt man Bedeutung, wenn das kulturelle Wissen fehlt? Wie ersetzt man Begriffe, die in der Zielsprache keine Entsprechung haben?
Sprachliche Feinheiten mit Fingerspitzengefühl
Culturemes wie diese lassen sich selten 1:1 übersetzen. Sie fordern kreative, kontextbasierte Lösungen, manchmal auch Umschreibungen – oder einen vollständigen Austausch gegen ein äquivalentes Symbol der Zielkultur.
💡 Deshalb arbeiten wir bei SAM Xlation immer mit Muttersprachlern, die nicht nur die Sprache, sondern auch den kulturellen Hintergrund ihrer Zielgruppen kennen.
Übrigens: Auch wir halten heute die Augen offen – nach Glückspfennigen, spannenden Sprachbildern … und neuen Übersetzungsherausforderungen. 😉